Am 15. August sah ich „Mausi“ zum ersten Mal. Da stand sie in unserer Straße, mauzte und war sehr hungrig. In unserer kleinen Straßen gibt es einige Katzen, aber alle haben ein Zuhause. Diese Katze hatte offensichtlich niemanden, der sich um sie kümmert. Beim genauen Hinsehen, sah Mausi nicht gut aus. Ihre Augen waren verklebt, der gelbe Schleim suppte aus ihren Augen, sie kratzte sich extrem. Ich sah diese kranke Katze und hatte sofort das Gefühl, es ist MEINE Katze!
Die Aktion, sie irgendwie in die Transportbox zu kriegen, um sie zu einem Tierarzt zu fahren, scheiterte! Sie hatte großen Hunger, aber in die Box ging sie auf keinen Fall. Auch ließ sie sich nicht anfassen. Ich konnte sie mit Trockenfutter bis zu meiner Eingangstür locken – das war es aber auch. Zu groß war ihre Angst! Ok, dann muss es mit Geduld und Spucke klappen. Von da an bekam sie jeden Abend ihre Mahlzeit auf der Eingangstreppe – angereichert mit homöopathischen Mitteln gegen ihren schlimmen Schnupfen. Ich saß immer neben ihr und habe mit ihr geredet und versucht, mich ihr langsam zu nähern. Oft wartete ich abends stundenlang auf der Treppe auf sie. Gut, die Nachbarn denken, ich werde seltsam, aber es hat sich gelohnt. Bereits 4 Tage später belohnte mich Mausi mit Schmuseminuten! Sie ließ sich ausgiebig streicheln, fing an zu Schnurren und sogar einen Liebesbiss habe ich bekommen. Welch ein Gefühl! Unbeschreiblich!
Jetzt warte ich schon morgens, noch im Schlafanzug, auf der Treppe und rufe. Sie kommt jedes Mal angelaufen! Nun bekommt sie mehrere Mahlzeiten am Tag, so kann die Behandlung schneller voran gehen, da ich anders dosieren kann. Mausi bekommt selbstgekochtes Futter mit viel Vitamin A und es schmeckt ihr sichtlich. Es macht einen solchen Spaß, für sie den Kochlöffel zu schwingen! Heute sieht sie so wunderbar aus. Die Augen sind klar, das Fell glänzt und sie kratzt sich nicht mehr! Leider kommt sie immer noch nicht ins Haus! Ich übe nun jeden Tag mit ihr, dass Hochheben nichts Schlimmes ist. Ich denke, Ende nächster Woche sind wir bereit für den Tierarzt und dann wird sie kastriert.
Mit Geduld und Liebe findet man den Zugang! Diese Katze kennt den Menschen nicht und wenn, dann hat sie nichts Gutes durch ihn erfahren. Der Hauseingang macht ihr Angst, Hände, die von oben kommen, machen ihr Angst, jede meiner Bewegung läßt sie zusammen zucken, Festhalten bringt sie in Panik … aber wir bekommen das hin!
MEINE Mausi – Du kannst bleiben, wenn DU es willst!
Viele Grüße
CatsCoach – Hauptsache Sie und Ihr Tier sind glücklich!